18.04.2018

„Viele Schüler waren überrascht, wie vielseitig dieser Beruf ist.“

Zum "Monat der Pflegeberufe“ organisierten fünf Auszubildende aus dem Caritas SeniorenHaus Bous eine Präsentation in der Marie-Curie-Schule Bous und erklärten den interessierten Schülern, was junge Menschen in der Pflegeausbildung erwartet.

 

Im Interview: Hausleiterin Andrea Magin; Praxisanleiterin Ann-Katrin Schinkowski; Tamara Steffen (2. Ausbildungsjahr, 18); Ronani Zerey (2. Ausbildungsjahr, 23); Jonathan Hiller (2. Ausbildungsjahr, 21); Samantha Kerkmann (2. Ausbildungsjahr, 20)

 

Silke Frank: Der „Monat der Pflegeberufe“ wurde Ende letzten Jahres vom saarländischen Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie ausgeschrieben. Im März sollten landesweit Veranstaltungen und Aktionen stattfinden. Wie wurde das Projekt bei Ihnen umgesetzt?

 

Tamara Steffen: Wir haben uns damals direkt zusammengesetzt und viele gute Ideen gesammelt. Letztlich haben wir uns für eine PowerPoint Präsentation entschieden, die wir vor Ort in der Schule vor Schülern präsentieren wollten.

 

 

Tamara Steffen: Nein, die Präsentation war eigentlich schnell erstellt. Allerdings haben wir noch bis zum Tag selbst immer wieder den Text geändert und ergänzt, bis es dann einfach perfekt war.

 

Ann-Katrin Schinkowski: Unsere Auszubildenden haben zu 90 Prozent alles allein vorbereitet. Wir waren eher nur die Stütze im Hintergrund.

 

Silke Frank: Wie lief die Aktion in der Schule ab?

 

Tamara Steffen: Die Lehrer hatten einen Aushang gemacht und 40 interessierte Schüler haben sich gemeldet. Wir hatten eine Unterrichtsstunde Zeit, um uns und den Beruf vorzustellen und zu beschreiben, wie die Bewohner in unserem SeniorenHaus leben.

 

Tamara Steffen: Wir haben die täglichen Aufgaben beschrieben und natürlich auch die Voraussetzungen und Fähigkeiten, die man für die Altenpflege mitbringen sollte.

 

Ronani Zerey: Wir haben auch gesagt, dass Altenpflege nicht nur Pflege ist, sondern dass dieser Beruf auch ganz viele Perspektiven bietet.

 

Tamara Steffen: Das Resultat war, dass sich drei Schüler für eine Ausbildung und zwei Schüler für ein Praktikum beworben haben.

 

Silke Frank: Hättet ihr mit so viel positiver Resonanz gerechnet?

 

Alle: Nein (lachen)

 

Tamara Steffen: Ein Mädchen hatte zuerst überhaupt kein Interesse. Später kam sie auf uns zu und wollte sich sogar bewerben.

 

Tamara Steffen: Viele Schüler fragten, ob man ein Praktikum machen kann, wie die Schichtsysteme sind und wie hoch das Gehalt während und nach der Ausbildung ist.

 

Silke Frank: Was hat euch damals dazu inspiriert, diesen Beruf zu erlernen?

 

Tamara Steffen: Für mich ist es ein Beruf mit Zukunft. Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen und freue mich so, wenn ich ein Dankeschön höre.

 

Jonathan Hiller: Ich arbeite in der Pflege, weil ich den medizinischen Hintergrund interessant finde. Der Kontakt mit Menschen ist mir sehr wichtig. Ein Job am Computer wäre gar nichts für mich.

 

Ronani Zerey: Ich hatte ursprünglich ein Freiwilliges soziales Jahr im Krankenhaus absolviert. Es hat mir von Anfang an mehr Spaß gemacht, ältere Menschen zu pflegen.

 

Silke Frank: Was hat die Aktion für euch gebracht?

 

Tamara Steffen: Wir waren schon vorher ein super Team, aber jetzt sind wir noch mehr zusammengerutscht.

 

Silke Frank: Frau Magin, wie haben sie als Hausleitung die Präsentation erlebt?

 

Andrea Magin: Ich fand es sehr positiv. Das Interesse von Seiten der Schülerinnen und Schüler war ja auch sehr hoch. Es waren richtig interessante Fragen dabei und ich hatte das Gefühl, sie haben intensiv zugehört. Es ist definitiv großes Interesse geweckt worden. Unsere Auszubildenden haben das sehr gut gemacht und sich hervorragend vorbereitet. Ich war richtig stolz. Wir sind mit einem guten Gefühl rausgegangen, dass wir ein positives Bild der Altenpflege in die Jugend reintragen konnten. Gerade unser Berufsbild wird ja viel verallgemeinert dargestellt und ganz naiv verbreitet. Ohne, dass mal jemand hinter die Kulissen geschaut und sich wirklich mal ein Bild gemacht hat, wie wertvoll die Altenpflege ist und was man dort zurückbekommt. Diese Arbeit ist schön und macht Spaß…

 

Tamara Steffen: Viele haben kein treffendes Bild der Altenpflege. Dabei ist es viel mehr…

 

Silke Frank: Wie waren damals die Reaktionen aus dem Freundeskreis,  als ihr verkündet habt in die Altenpflege zu gehen?

 

Ronani Zerey: Ich wollte anfangs nicht in diesen Beruf, aber eine Freundin hat mich für ein Praktikum inspiriert.  Danach wusste ich: Das ist genau das, was ich machen möchte.

 

Andrea Magin: Während der Präsentation wurden alle wichtigen Punkte angesprochen. Unsere Auszubildenden hatten an alles gedacht und auch perfekt rübergebracht. Sie haben die Pflege aus ihrer eigenen Sicht erklärt und wie sie es empfinden. Das fand ich so toll. Sie haben alles so schön beschrieben. Zum Beispiel haben sie gesagt, dass sie auch Modeberater sind. Man berät, man hilft, man frisiert, man macht einfach das Ganzheitliche an den Bewohnern. So, dass es den Senioren auch wirklich gut geht.

 

Ann-Katrin Schinkowski: Sie haben es wirklich sehr gut gemacht.  Wir sind sehr stolz darauf. Das war ein tolles Projekt, das man wirklich wiederholen sollte.

 

 

 

 

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