11.09.2018

Kreativ in den Herbst

Fingerfertigkeit und Kreativität waren in der wöchentlichen Beschäftigung im Caritas SeniorenHaus Bous gefragt. Die Senioren hatten sichtlich Freude am kreativen Schaffen. Am Ende entstanden Grußkarten mit herbstlichen Motiven…

 

Gerade eben stand noch das Frühstück auf den Tischen des Caritas SeniorenHauses Bous, jetzt sieht es eher aus wie in einem Künstleratelier. Heute soll der Herbst das Thema sein, zum Inspirieren hat Tamara Maile von der sozialen Begleitung einige Muster für herbstliche Grußkarten vorgefertigt. Erdbeer-, Rosen-, Akazien- und Geranienblätter liegen verstreut auf dem Tisch neben Pinsel, Farben und Mischpalette. Vier Senioren haben sich spontan gemeldet und sind sichtlich gespannt, welche Kreativitätstechnik die Mitarbeiterin heute im Gepäck hat. Im Rahmen der sozialen Begleitung wechseln die Beschäftigungsthemen Jahreszeitentsprechend ab. Nachdem in den letzten Wochen eifrig gekocht wurde, sind heute die Künstler unter den Bewohnern gefragt. „Das sind aber schöne Blätter“, bewundert Bewohnerin Frau N. die grüne Vielfalt und befühlt dabei die Erdbeerblätter in ihren Händen.  Für die Bewohnerin ist es eine Überwindung, die Farbe an die Blätter zu malen und sich dabei die Hände schmutzig zu machen.

Damit das Malen nicht zu große Spuren hinterlässt, verteilt Tamara Maile Handschuhe. Schwester Regine setzt sich neben Frau N. und macht es der Seniorin vor. Die Bewohnerin staunt über das entstandene Kunstwerk. Das spornt natürlich an und so greift auch sie nach dem Pinsel und die anfängliche Scheu ist rasch überwunden. „Das machen sie wunderbar“, motiviert Sr. Regine. Herr M. ist der einzige Mann in der Runde. Der ehemalige Handwerker malt konzentriert die Farbe an die Blätter. „Ich bin ein kleiner Schmierfink“, verrät der humorvolle Bewohner augenzwinkernd und betrachtet seine Hände. „Jetzt kräftig mit dem Papier auf die Karte drücken“, gibt Ehrenamtler Torsten Hübchen weitere Anweisungen. „Na, dann setz dich mal drauf“, lacht Herr M. und alle Anwesenden verfallen in lautes Gelächter.

„Das sieht aber richtig toll aus“, bewundert Tamara Maile die ersten Ergebnisse. Staunend betrachtet sie die Farbkombination von Bewohnerin Frau L.. Mit einer Leichtigkeit und Kreativität bedruckt und malt die rüstige Seniorin stapelweise Grußkarten am Tisch. Eine ist schöner wie die andere. „Gelernt ist gelernt“, verrät Frau L. stolz. „Ich habe in meinem Leben unzählige Tiffany Lampen und Fensterbilder hergestellt. Was habe ich geschnitten und gelötet“, erzählt sie den anwesenden Mitbewohnern. Das Basteln mit Glas nach alter Tradition ist und war ihr großes Hobby. Kein Wunder, dass sie ein Auge für Farben und eine ruhige Hand beweist. „Da musste ich auch meine Fantasie walten lassen“. Anschließend sprenkeln die Senioren mit Hilfe einer Zahnbürste grüne, braune und rote Punkte auf die Kunstwerke. Auch Bewohnerin Frau K. ist mittlerweile neugierig geworden und setzt sich zu den Seniorenkünstlern. Doch selber aktiv werden möchte sie heute nicht. „Ich sehe doch so schlecht“, entschuldigt sie sich. „Vielleicht beim nächsten Mal“, stellt sie in Aussicht.  Nach einer Stunde lässt die Konzentration stetig nach.

Der Duft des Mittagessens zieht schon durch die Hausgemeinschaften und die Senioren verlassen den Tisch. „Jede Karte ist etwas Besonderes“, staunen Tamara Maile und Sr. Regine. Beide freuen sich, dass Spaß und das gemeinsame Gespräch neben der Tätigkeit nicht zu kurz kamen. „Die Beschäftigung ist im Grunde genommen nur Nebensache. Viel wichtiger ist das gemeinsame Gespräch und die vielen Erinnerungen, die diese Beschäftigungen hervorrufen“, sagt Tamara Maile und betrachtet die vielen schönen Karten.

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Andrea Magin