15.06.2013

Eine Truhe voller Erinnerungen

Bei der 72 Stunden Aktion der Bouser Messdiener im SeniorenHaus Bous begaben sich Jung und Alt auf eine Zeitreise in die Vergangenheit. Fünf GeoCaches mit wahren Erinnerungen wurden versteckt. Diözesan-Caritasdirektorin Dr. Birgit Kugel besuchte die 32 Kinder und Jugendlichen vor Ort...

Bei der 72 Stunden Aktion der Bouser Messdiener im SeniorenHaus Bous begaben sich Jung und Alt auf eine Zeitreise in die Vergangenheit. Fünf GeoCaches mit wahren Erinnerungen wurden versteckt. Diözesan-Caritasdirektorin Dr. Birgit Kugel besuchte die 32 Kinder und Jugendlichen vor Ort...

 

„Wege der Erinnerung“, hieß die Aufgabe der 32 Bouser Messdiener der 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend. Wichtige und gute Erinnerungen bewahren, markante Punkte in Bous suchen und GeoCaches (Verstecke) anlegen - diese man via GPS orten und besuchen kann. Eine große, selbst gestaltete Tafel vor dem SeniorenHaus soll an diese Aktion mit Bildern und Berichten erinnern. Die Idee hierfür kam von ehrenamtlich Engagierten aus der Pfarreiengemeinschaft Bous-Ensdorf.

 

Drei Tage lebten Jung und Alt gemeinsam unter einem Dach. Zusammen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Caritas SeniorenHauses Bous machten sich die Kinder und Jugendlichen im Alter von 12-22 Jahren auf eine Zeitreise in die Bouser-Vergangenheit. Sie recherchierten nicht nur in Chroniken und Kalendern, sondern führten eine Reihe von Interviews mit den Senioren des Hauses durch. Es waren teilweise ergreifende und tiefgründige Gespräche. Alte Fotos wurden hervorgekramt und es entstanden wunderbare Lebensgeschichten. Manchmal auch traurige Geschichten. Alle Interviews wurden aufgezeichnet und später per Computer geschrieben. Bereits am ersten Tag entstand ein reger Austausch mit einer umfangreiche Sammlung an Zitaten und Erzählungen. Einzelne Zitate, welche der Gruppe besonders gut gefielen, wurden ausgeschnitten und auf die alten Fotos geklebt. Die Geschichte von Bewohnerin Frau L. ging den Kindern und Jugendlichen besonders nahe. Die alte Dame gewann großes Vertrauen in die jungen Leute und schrieb ihre Lebensgeschichte in ein Heft. „Es ist eine wunderbare Erfahrung, dass die alten Menschen uns Vertrauen schenken“, erzählt Gruppenleiterin Vanessa Leinenbach (22). Bevor die GeoCaches versteckt werden können, mussten die Bouser Messdiener zahlreiche  Geschichten auswerten, Koordinaten bestimmen und eine Versteckbeschreibung formulieren. Nachmittags mischte sich die Jugendgruppe unter die Bewohner, um mit ihnen gemeinsam zu spielen und gemeinsam Zeit zu verbringen. Auch die Jüngsten, Luisa (12) und Ann-Kathrin (12) hatten beim Zahlenspiel mit den Seniorinnen viel zu lachen. „Dieses Spiel kannten wir noch nicht, aber es machte allen viel Spaß!“, bestätigten die beiden Messdienerinnen. „Die Bewohner freuen sich sehr über die Anwesenheit der jungen Leute“, berichtet Hausleiterin Andrea Magin. Allein das Gewusel der Kinder und Jugendlichen hat den alten Leuten gut getan. Bei ihrem Auftrag allein lies es die Gruppe aus Bous allerdings nicht bewenden: Zusätzlich zur übernommenen Aufgabe zogen sie los und sammelten Spenden für die Flutopfer an Elbe und Donau. „Samstagmittag hatten wir schon über 200 Euro gesammelt“, berichtete Lucas Mehl (18).

 

Während der Aktion bekam die engagierte Bouser-Gruppe hohen Besuch. Diözesan-Caritasdirektorin Dr. Birgit Kugel besuchte die Kinder und Jugendlichen vor Ort. Vanessa erzählte der Caritasdirektorin von den spannenden Interviews und erklärte die Hintergründe vom GeoCaching. „Das macht sich sicherlich viel Arbeit“, vermutete Frau Dr. Kugel. Zur großen Überraschung überreichte Dr. Birgit Kugel eine Zuwendung für die 72-Stunden-Aktion. Diesen Zuschuss konnte die Gruppe gut gebrauchen. Neben vielen Verpflegungsspenden aus umliegenden Bäckereien und Supermärkten, wurde das Geld für das leibliche Wohl der Kinder und Jugendlichen investiert. Für kühle Getränke, Knabbereien und leckere Pizzen sorgte das Caritas SeniorenHaus.

 

Fünf GeoCaches wurden am Abschlusstag an markanten Stellen mit historischem Hintergrund in und um Bous versteckt. 72 Stunden haben alt und jung miteinander geredet, gespielt, gelacht und manchmal auch geweint. In der Begegnung, dem Zuhören und dem Miteinander wuchsen Bewohner und Jugendliche zu einem Team zusammen. „Es hat besonders Spaß gemacht zuzuhören“, fasst Vanessa Leinenbach zusammen. Nachhaltig beeindruckt war die ganze Gruppe von den Gesprächen mit den Senioren und den dadurch entstandenen Kontakt. „Vielleicht überlegt sich der eine oder andere noch mal einen Besuch im SeniorenHaus zu machen und zu schauen, wie es seinem Interviewpartner geht.“, wünscht sich Initiator Michael Mehl. Zum Abschluss dieser 72-Stunden-Aktion wurde ein großes Fest im SeniorenHaus veranstaltet, zu dem alle Beteiligten und ihre Familien willkommen waren.

Caritas SeniorenHaus Bous Klosterweg 1, 66359 Bous 068 34 / 92 04 100 068 34 / 9204-109 info@seniorenhaus-bous.de
Hausleitung
Andrea Magin